Ein prägender Workshop für Nachhaltigkeit und Marketingstrategien

Marketingstrategien und Nachhaltigkeit müssen nicht immer etwas für Erwachsene sein. So haben wir als Business English-Kurs der achten Jahrgangsstufe im Rahmen des Themas „Marketingstrategien und Nachhaltigkeit“ an einem spannenden Workshop mit Angelica Garcia Mitte Juni 2019 teilgenommen. Sie setzt sich seit 2016 als Bildungsreferentin für globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung in NRW ein und besucht viele Grundschulen bis hin zu Gymnasien und Universitäten.

Sie hat sich uns als eine sehr sympathische und enthusiastische Kolumbianerin vorgestellt und wir wurden von ihr herzlich mit einem Bingo-Spiel bezüglich des Themas „Kleidung und Nachhaltigkeit“ begrüßt. Dabei hat sie uns Begriffe wie „virtuelles Wasser“ erklärt, wobei es sich hierbei um „verstecktes Wasser“ handelt, das für die Produktion verwendet wird. Zum Beispiel ein Baumwoll-T-Shirt mit 250 Gramm benötigt schockierender Weise durchschnittlich 2.495 Liter Wasser. Damit kann man 15 Badewannen befüllen!

Anschließend sollte jeder von uns das Herstellungsland und das Material unserer T-Shirts auf einen Zettel schreiben und es dann in eine Weltkarte einordnen. Dabei hat sich herausgestellt, dass fast alle T-Shirts in China oder Bangladesch hergestellt worden sind, die die typischen Industriegebiete zur billigen Herstellung von Kleidung sind. Doch die Arbeiter leiden an katastrophalen Arbeitsbedingungen wie geringe Löhne oder gesundheitsgefährdende Stoffe und das nur, um für uns Kleidung herzustellen. Hättet ihr gedacht, dass das Land, das auf den Etiketten steht, nur das Land ist, wo der letzte Produktionsschritt stattgefunden hat? Das bedeutet, dass, unsere T-Shirts möglicherweise um die ganze Welt gereist und überall verändert worden sind, bis wir  sie nun tragen können. Auch haben wir erfahren, dass das Mikroplastik, nicht nur wie bekannt ist, durch den Plastikmüll in die Meere gelangt, sondern auch durch jeden Waschgang von unserer Kleidung. Denn das Mikroplastik ist so klein, dass weder unsere Waschmaschine noch unsere Kläranlagen sie vollständig filtrieren können, wodurch es über das Abwasser in unsere Flüsse und Meere landet.

Daraufhin haben wir Werbungen von Unternehmen und deren Marketingstrategien analysiert. Angelica Garcia hat uns typische positive Werbungen von Adidas, Nike, Tommy Hilfiger, McDonald’s und Coca Cola gezeigt. Sie hat uns verdeutlicht, dass die Unternehmen mit unserer Psyche spielen und sie für ihre Werbungen als Leitfaden benutzen. Dabei konfrontierte sie uns mit dem Begriff „Greenwashing“, was Unternehmen nutzen, um ein  umweltfreundliches Bild zu hinterlassen, wobei sie dafür keine Grundlagen besitzen. So hatte Angelica Garcia ein sehr gutes Beispiel von einer Coca Cola-Werbung mitgebracht, bei der im Hintergrund Eisbären gezeigt wurden.                      

Im Anschluss stellte sie uns das Gegenteil von den positiven Werbungen vor: das sogenannte „Adbusting“. Hierbei handelt es sich um eine Umgestaltung von Werbungen, die dazu dient deren Sinn zu verändern oder sie lächerlich zu machen. So wurde z.B. der bekannte Werbespruch von Coca Cola: „Enjoy Coca Cola“ in „Enjoy Climate Change“ umgewandelt.

Zum Schluss dürften wir selber noch unserer Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen, indem wir selber Werbungen  durch „Adbusting“ an den Computern umgestalten durften, was uns allen einen riesen Spaß gemacht hat!

Aus diesem Workshop haben wir viele neue Erfahrungen mitgenommen. Angelica hat uns nicht nur auf eine spaßige und kreative Art und Weise die Themen veranschaulicht, sondern uns auch einen neuen Blickwinkel gegeben. Wir alle haben gelernt, dass wir schätzen sollen, was wir besitzen und auch schätzen sollen, wie viel Arbeit darin investiert wurde. In Zukunft werden wir nun mehr auf den Preis der Produkte achten, von den die Arbeiter einen Teil erhalten, und werden nicht mehr alles als selbstverständlich sehen!

Alles in allem war dieser Workshop unglaublich informativ und hat jedem Spaß gemacht! Wir danken Angelica Garcia für ihren Besuch und ihrer Beantwortung unserer Fragen und Herrn Scholz, unsern Business English Lehrer, der uns diese Gelegenheit ermöglicht hat.

Ajla Balihodzic und Amal Achtioui